Posterausstellung 2024
Bei diesem Artikel ist die Durchführung von formalen Wartungsarbeiten notwendig, d. h. es müssen Formatierungen vorgenommen, Tippfehler korrigiert, Links überarbeitet, Kategorien vergeben werden etc. Sie können mithelfen, den Artikel zu verbessern. Haben Sie alle ausstehenden Wartungsarbeiten durchgeführt, entfernen Sie diesen Hinweis. Sie können weitere wartungsbedürftige Artikel anzeigen. |
Dieser Artikel bezieht sich auf die erste Ausstellung wissenschaftlicher Poster von Studierenden, die unter dem Titel Klimakrise und kulturelle Kontexte im Wintersemester 2024 von der IAG Climate Thinking an der Universität Kassel durchgeführt wurde. Weitere Posterausstellungen finden sich in dieser Übersicht.
Konzept der ersten Posterausstellung
Teilnehmende Seminare
Der Klimawandel in der Literatur der französischsprachigen Karibik
Seminarleitung: Kirsten Behr, Institut für Romanistik In verschiedenen Disziplinen wird die Karibik als ein Laboratorium diskutiert, in dem sich zukunftsträchtige Strategien im Umgang mit der Globalen Erwärmung entwickeln lassen. „Climate change’s pulse is in central America and the Caribbean“, titelte die geophysische Zeitschrift EOS (2017): „Nations that border the Gulf of Mexico and Caribbean Sea are ideally placed for tracking the effects of global climate change and testing innovative ways to adapt to future changes.” Unser Seminar nahm solche Überlegungen zum Anlass, um über Katastrophenrepräsentation und -management in der karibischen Literatur zu diskutieren, die Funktion von Literatur im Zusammenhang der Klimakrise auszuloten und die Relevanz der Literaturwissenschaften bei Fragen des (Über)Lebens zu erörtern.
Die Natur als Rechtssubjekt: Diskurslinguistische Analysen
Seminarleitung: Jennifer Held, Institut für Romanistik
Das Proseminar der spanischen Sprachwissenschaft untersucht, wie in spanischsprachigen Kontexten Natur und Umwelt als Rechtssubjekte im öffentlichen Diskurs konstruiert und vertreten werden. Im Mittelpunkt stehen die sprachlichen Strategien und Narrative, die in politischen Debatten, juristischen Texten und sozialen Bewegungen verwendet werden, um der Natur Rechte zuzuweisen. Durch die Analyse authentischer Texte und die Anwendung diskurs- und textlinguistischer Methoden gewinnen die Teilnehmenden Einblicke in die sprachlichen Mechanismen, die die Anerkennung der Natur als handelndes Subjekt fördern und gesellschaftliche Wahrnehmungen prägen.
Medien seriellen Erzählens: Theorie & Analyse (Zwei kooperierende Seminarveranstaltungen)
Seminarleitung: Sarah Engelhard, Institut für Germanistik; Lisa Hinterleitner, Institut für Germanistik
Im Mittelpunkt des Seminars standen Serialität und Episodizität als tradierte narrative Praktiken, die in unterschiedlichen Medien, wie etwa in der Literatur, im Film, im Fernsehen, im Hörspiel oder auch im Theater beobachtet werden können. Dahingehend haben sich die Studierenden mit der Theorie des seriellen Erzählens befasst sowie historische und zeitgenössische Beispiele untersucht. Die in diesem Zuge entstandenen Poster beschäftigen sich folglich mit seriellen audiovisuellen Narrationen vom und über den Klimawandel.
Die Sprache des Klimawandels: Klima und Campus
Seminarleitung: Felix Böhm, Institut für Germanistik
„Nett hier. Aber wie lange noch?“ Das Lehr- und Forschungsprojekt KLICK – Klimacampus Kassel untersucht unter Einsatz der sprachwissenschaftlichen Methode Linguistic Landscaping den öffentlichen Klimadiskurs am Zentralstandort der Universität Kassel. Dazu wurden von Studierenden zunächst alle visuellen Kommunikate digital erfasst, gespeichert und auf einer interaktiven Karte festgehalten, die mit Bezug zum Oberthema Klima im öffentlichen Bereich des Campus Holländischer Platz im August 2024 zu finden waren. Dieses Datenkorpus bildet anschließend den Ausgangspunkt für studentische Teilprojekte, deren Ergebnisse im Rahmen der Posterausstellung präsentiert werden.
Donna Haraway: Stying with the Trouble
Seminarleitung: Martin Böhnert, Institut für Philosophie
Das vielleicht stärkste Motiv in Haraways Überlegungen zur Gegenwärtigkeit der planetaren Entwicklungen ist die String Figure, das Fadenspiel (2016). String Figures erlaubten es methodisch Fäden zu verfolgen und Verknüpfungen aufzuspüren, ontologisch über die Verknüpfung der Dinge mit anderen Dingen nachzudenken und dem isolierten Sein und Werden, ein gemeinschaftliches Becoming-with zur Seite zu stellen und als Praxis die Wechselseitigkeit von Abgeben, Aufnehmen und Weiterreichen zu betonen, welches längst mit dem Mehr-als-Menschlichen verwoben ist. Um Haraways konzeptionell als notwendig verstandene Verbindung von wissenschaftlichen, spekulativen, künstlerischen, poetischen und fiktionalen Ansätzen aufzunehmen, weisen auch die ausgestellten String Figures der Studierenden über die Grenzen des klassischen Posters hinaus.
Environment, Society and the Anthropocene
Seminarleitung: Martin Böhnert, Institut für Philosophie
In dem interdisziplinären Seminar wurden die komplexen Verstrickungen und möglichen Neujustierungen von Umwelt und Gesellschaft vor der Annahme des „Zeitalters des Menschen“ diskutiert. Das Anthropozän nicht in seiner geowissenschaftlichen Bestimmung – die kurz vor Beginn des Semesters seine offizielle Absage erfuhr –, sondern als kritischer Bezugsrahmen, war die Grundlage für Diskussionen ökofeministischer, intersektionaler, postkolonialer und zukunftsethischer Texte, durch welche immer neue Dimensionen der Beziehungen von menschlichem und mehr-als-menschlichem Leben auf einem bedrohten Planeten in den Blick geraten konnten. Teilprojekte, die von unterschiedlichen Zugängen der Seminardiskussionen angeregt wurden, finden sich in den Arbeiten der beteiligten Studierenden.
Bildergallerie
Belege
Autor*innen
Erstfassung: Martin Böhnert am 16.05.2025. Den genauen Verlauf aller Bearbeitungsschritte können Sie der Versionsgeschichte des Artikels entnehmen; mögliche inhaltliche Diskussionen sind auf der Diskussionsseite einsehbar.
Zitiervorlage:
Martin Böhnert, (2025): Posterausstellung 2024. In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Posterausstellung 2024, zuletzt abgerufen am 17.05.2025.