Wissen in der Klimakrise

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Dieser Artikel ist Teil einer Reihe. Er dient als Einführung in ein Schwerpunktthema, in dem Wissen vor dem Hintergrund der Klimakrise aus wissenschftsphilosophischer und erkenntnistheoretischer Perspektive reflektiert wird. Die Einzelbeiträge der Reihe finden Sie weiter unten.

Watercolor-Daston.png Im Alltagsverständnis wird Wissen häufig als stabil und abgeschlossen begriffen, als etwas, was man sich aneignen und entsprechend abrufen kann und bei dem man entweder richtig oder falsch liegt. Gerade weil das Wissen in der Klimakrise im besten Fall handlungsorientierende Grundlage politischer, gesellschaftlicher, ökonomischer oder ökologischer Entscheidungen ist, mag insbesondere in diesem Kontext das Berufen auf Fakten „zwar intuitiv überzeugen. Umso mühevoller ist es, sich bewusst zu machen, dass Fakten nur unter je eigenen Voraussetzungen als solche auftreten.“[1] Auf dieses Sapnnungsverhältnis verweist auch Lorraine Daston in dem Eingangszitat, wenn sie davon spricht, dass Fakten in ihrem Vorhandensein stabil sind, ihre Bedeutung aber weitaus weniger stabil oder klar ist.[2] Vor diesem Hintergrund geht es unter dem Titel „Wissen in der Klimakrise“ im Folgenden auch nicht um den Versuch eines Wissensberichts bekannter Tatsachen über den Klimawandel, sondern vielmehr darum, den Begriff unseres Wissens zu reflektieren und für den Diskurs um den Klimawandel zu schärfen.

Standarddefinition von Wissen

Seit der Antike gibt es die Bestrebung, eine klare Differenzierung zwischen Wissen und Meinung herauszustellen.[3] Hieraus hat sich eine Art „Standarddefinition von Wissen“ entwickelt, bei der Wissen an drei Bedingungen geknüpft ist:

Ein Subjekt S weiß, dass p, genau dann, wenn

  1. p wahr ist
  2. S der Überzeugung ist, dass p
  3. S gute Gründe für die Überzeugung, dass p hat[4]

Dieser Definition zufolge ist Wissen eine wahre, begründete Überzeugung. Selbst wenn diese Begriffsbestimmung nicht vollumfänglich ist und immer wieder in der Kritik steht,[5] taugt sie auch deshalb als Ausgangspunkt, weil sie intuitiv nachvollziehbar ist:

  1. Wahrheitsbedingung:
    Falls jemand sagt, es würde regnen, es aber nicht regnet, würde man nicht sagen, dass er oder sie weiß, dass es regnet

  2. Überzeugungsbedingung:
    Falls jemand sagt, es würde regnen, aber nicht davon überzeugt ist, dass es regnet, würde man nicht sagen, dass er oder sie weiß, dass es regnet

  3. Rechtfertigungsbedingung:
    Falls jemand sagt, es würde regnen, hierfür aber keinerlei Gründe anführen kann, würde man nicht sagen, dass er oder sie weiß, dass es regnet

Reflexion von Wissen

Arbeit des britischen Künstlers Banksy, London 2009.

Als Ausgangspunkt einer ersten Reflexion lassen sich alle drei Bedingungen der Standarddefinition problematisieren. So lässt sich mit Blick auf die Wahrheitsbedingung fragen, was mit „wahr“ gemeint sein könnte, welches Konzept von Wahrheit jeweils zugrundgelegt wird – beispielsweise eine Korrespondenz-, Kohärenz- oder Konsenstheorie der Wahrheit – oder welche Kriterien zur Überprüfung der Wahrheit herangezogen werden können. Mit Blick auf die Überzeugungsbedingung lässt sich überlegen, was eine Überzeugung zu einer Überzeugung macht oder welcher Grad des Vertrauens in die Richtigkeit einer Aussage vorliegen muss, um davon überzeugt zu sein. Schließlich erlaubt die Bezugnahme auf die Rechtfertigungsbedingung die Frage, welche Formen der Rechtfertigung einer Überzeugung anerkannt werden sollen oder dürfen, bspw. durch Verweis auf individuelle Erkenntnisressourcen wie Wahrnehmen, Erinnern und Schlussfolgern oder auf empirische Messergebnisse, mathematische Beweise, Traditionen oder Dogmen etc.

Um genau diese Fragen drehen sich – grob zusammengefasst – die Überlegungen der klassischen Erkenntnistheorie spätestens seit René Descartes. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde hingegen zunehmend das zuvor vernachlässigte erkennende Subjekt in der Standarddefinition des Wissens erkenntnistheoretisch reflektiert, indem – kurz gesagt – die Frage gestellt wurde, wer eigentlich „S“ ist. Die Grundannahme dieser jüngeren Entwicklungen ist, „dass menschliches Wissen grundständig sozial konstituiert ist und auf kooperativen Akten eines kollektiven Subjektes beruht.“[6] So fragt die feministische Erkenntnistheorie etwa nach den sozialen, kulturellen oder politischen Einflüssen von Geschlecht auf das jeweilige Wissen[7] und die soziale Erkenntnistheorie nimmt die gesellschaftlichen Dimensionen und kollaborativen Aspekte von Wissen in den Blick.[8]

All diese angeführten Aspekte spielen mit Blick auf unser Wissen in der Klimakrise eine gewichtige Rolle und erlauben einen reflektierten Umgang mit eben diesem Wissen: Wie lässt sich die Wahrheit von Aussagen überprüfen, was muss vorausgesetzt werden, um von einer Aussage überzeugt zu sein, wie lässt sich Wissen rechtfertigen, welche Rolle spielt die Zugehörigkeit zu race, class und gender bei Wissensansprüchen und welchen Einfluss haben soziale, kulturelle oder politische Praktiken auf unser Wissen?

Wissen in der Krise

Krisen sind kein neuer Zustand. Die individuelle und kollektive Krisenerfahrung umspannt dabei ein breites Spektrum von Lebensbereichen, wenn die Rede von politischen, kulturellen, religiösen, ökologischen, ökonomischen oder Sinn-Krisen ist. Die Krise sei gar „zur strukturellen Signatur der Neuzeit“[9] avanciert, vermeldete der Historiker Reinhart Koselleck bereits 1982. Auch im Diskurs um den Klimawandel werden mit Bezug auf Wissen immer wieder Krisensemantiken aufgerufen und dies in zweierlei Dimensionen: Einerseits im Sinne von Krisenwissen, also mit Bezug auf den Inhalt des Wissens, welches innerhalb des als krisenhaft wahrgenommenen Klimazustands hervorgebracht, diskutiert und angewendet wird. Andererseits im Sinne von Wissenskrisen, also mit Bezug auf den Status, die Rolle und die Funktion von Wissen und Wissensansprüchen selbst.[10]

Wissenskrisen?

Teilnehmer*innen am March for Science 2017 in Berlin.

Gerade die zweite Dimension von Wissen in der Krise befördert und wird befördert durch gesellschaftliche Debatten um Deutungs- und Definitionshoheiten von Wissen, die sich auch aus der Vielschichtigkeit des Wissensbegriffs ergeben. Hierbei lassen sich zwei Pole ausmachen: Auf der einen Seite findet sich die maßgeblich politisch und nicht erkenntnistheoretisch geprägte Rede von „alternativen Fakten“, „Fake News“ und „Postfaktizität“, als strategisches Kalkül populistischer Strömungen, die alle Wissenschaftlichkeit zu einer Glaubensfrage abtun wollen. Auf der anderen Seite wird hingegen die positivistisch geprägte Forderung nach mehr (natur-)wissenschaftlichen Tatsachen laut, geäußert etwa in den Beiträgen der Fridays-For-Future-Bewegung oder in dem viel diskutierten Youtube-Video „Die Zerstörung der CDU.“ von Rezo, aber auch von Mitgliedern der Wissenschaften selbst: „Zu Fakten gibt es keine Alternative!“, lautete entsprechend das Motto, unter dem sich 2017 beim ersten March for Science weltweit Menschen zusammentaten, um der wachsenden Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Forschungsergebnissen entgegenzutreten.[11] Der Soziologe Armin Nassehi reagierte umgehend skeptisch auf dieses Motto und betrachtete es als schludrig formulierten Wissenschaftskitsch: „Zu allen Fakten gibt es Alternativen oder wenigstens alternative wissenschaftliche Versionen/Aussagen – davon lebt moderne Wissenschaft.“[12] Die aus dem Alltagsverständnis entlehnte Auffassung von alternativlosen und in sich abgeschlossenen Tatsachen ist wissenschaftsphilosophisch hochgradig problematisch, weil diese Behauptung eine Art naiven Positivismus voraussetzt, der (ausschließlich) die positiven d. h. empirisch erfassbaren Phänomene „so wie sie sind“ entdecken will und dabei unterschlägt, dass die Entstehung wissenschaftlicher Tatsachen de facto komplizierter ist. Diese Kompliziertheit begreifen und besser durchdringen zu lernen, dazu kann die Reflexion unseres Wissens in der Klimakrise beitragen.

Wissen und Handeln: Ein Dilemma?

Der hier eingeführte wissenschaftsphilosophisch reflektierte Wissensbegriff, der im Kontrast zum Alltagsverständnis, aber auch zum populistisch oder auch positivistisch geprägten Wissensbegriff als nicht-dogmatisch und anti-essentialistisch verstanden werden kann, verpflichtet jedoch nicht automatisch zu der Behauptung, „dass es überhaupt keine Fakten“ gebe.[13] Bereits die Voraussetzung einer solch binären Aufteilung nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip ergibt sich erst vor dem Hintergrund essentialistisch begriffener Wissensdiskurse. Durch die kritische Reflexion der theoretischen Rahmung von Wissen wird das Faktische der Forschung jedoch nicht weniger faktisch. Tatsachen sind auf diese Weise betrachtet – wie die britische Autorin Dorothy L. Sayers in einem ihrer Kriminalromane schreibt – eher wie Kühe: Wenn man ihnen nur lang genug in das Gesicht starrt, rennen sie in der Regel davon. Das bedeutet dann aber eben nicht, dass es Kühe nicht gibt, sondern nur, dass die Kuhbeobachtung eine komplizierte Angelegenheit ist.[14] Wissenschaftliche Tatsachen sind in einem nicht-naiven Sinne nicht alternativlos und bedürfen gerade deshalb einer wissenschaftsphilosophischen Rahmung. Die Kompliziertheit von Wissen zu berücksichtigen bedeutet dann viel mehr, sensibel für die verschiedenen Kontexte bei der Entstehung, Kommunikation und Anwendung von Wissen zu sein (Wissensproduktion) und auch die eigenen Vorannahmen, erkenntnistheoretischen Werte und Erwartungen bei der Aneignung von Wissen – aus Pressetexten, Dokumentarfilmen bis hin zu Social Media – mit zu reflektieren (Wissensrezeption). Nichtsdestotrotz kann dieser Wissensbegriff in ein gedankliches Dilemma führen, welches Bruno Latour skizziert:

„While we spent years trying to detect the real prejudices hidden behind the appearance of objective statements, do we now have to reveal the real objective and incontrovertible facts hidden behind the illusion of prejudices? And yet entire Ph.D. programs are still running to make sure that good American kids are learning the hard way that facts are made up, that there is no such thing as natural, unmediated, unbiased access to truth, that we are always prisoners of language, that we always speak from a particular standpoint, and so on, while dangerous extremists are using the very same argument of social construction to destroy hard-won evidence that could save our lives. Was I wrong to participate in the invention of this field known as science studies? Is it enough to say that we did not really mean what we said? Why does it burn my tongue to say that global warming is a fact whether you like it or not? Why can’t I simply say that the argument is closed for good?“[15]

Die „Gefahr der Extremist*innen“ besteht darin, dass sie die Kompliziertheit von Wissen in einen essentialistischen Diskurs rückführen und vor dem Hintergrund einer Wahrheit-Falschheit-Dichotomie das Ausbleiben unumstößlicher Fakten als Beleg dafür inszenieren, dass im Grunde gar nichts über den menschengemachten Klimawandel ausgesagt werden könne und man entsprechend auch keine Maßnahmen ergreifen müsse. Aus diesem Dilemma gibt es zumindest drei Auswege.

  • Ein positivistischer Ausweg besteht darin, das Tatsachenmonopol für sich zu beanspruchen – „global warming is a fact whether you like it or not“ – was jedoch bedeutet, sich auf den Wahrheitsstreit der Populisten einzulassen und dabei zu unterschlagen, dass aus wissenschaftlichen Theorien und Tatsachen zwar „technisch verwertbares, aber kein normatives, kein handlungsorientierendes Wissen“[16] unmittelbar folgt.

  • Ein diskursiver Ausweg besteht darin, die Kompliziertheit von Wissen offensiv zu betonen und so einen „öffentlichen Methodenstreit“[17] zu suchen, bei dem insbesondere die je eigenen Vorannehmen und Voraussetzungen offengelegt werden und damit sowohl populistische als auch positivistische Ansätze hinterfragt werden können. In diesem Sinne geht eine Beschäftigung mit der Klimakrise über das bloß Faktische hinaus und begereift die Klimakrise als Matter of Concern.

  • Ein handlungsorientierender Ausweg besteht darin, die Kompliziertheit von Wissen in einen ethisch-praktischen Umwelt-Diskurs zu überführen, der die Handlungen des kollektiven Ganzen bzw. Handlungen, die das kollektive Ganze betreffen in den Fokus nimmt, wie dies etwa Hans Jonas’ „Ethik für die technologische Zivilisation“ vorschlägt.[18]

Einzelbeiträge der Reihe „Wissen in der Klimakrise“

Was ist eine Tatsache?

Für „Wissensgesellschaften“[19] scheint es wie selbstverständlich, sich auf Tatsachen zu berufen. Doch bereits die Frage danach, was von wem und in welchen Kontexten als Tatsache anerkannt wird, eröffnet den Blick auf den Tatsachenbegriff selbst. Hier lassen sich verschiedene Perspektivierungen unterscheiden, u. a.

Weiterführendes

  • Behrendt, Gianna; Henkel, Anna (Hrsg.) (2018): 10 Minuten Soziologie: Fakten. Bielefeld: Transcript.
  • Dryzek, John S.; Noorgard, Richard B.; Schlossberg, David (Hrsg.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford, New York: Oxford University Press.
  • Jebeile, Julie (2020): Values and Objectivity in the Intergovernmental Panel on Climate Change. In: Social Epistemology 34(5), S. 453-468.
  • Latour, Bruno (2018): Das terrestrische Manifest. Berlin: Suhrkamp.
  • Parker, Wendy (2018): Climate Science. In: Zalta, Edward N. (Hrsg.): The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Online, zuletzt abgerufen am 11.04.2021.
  • Winsberg, Eric (2018): Philosophy and Climate Science. Cambridge: Cambridge University Press.

Belege

  1. Hornuff, Daniel (2017): Wissenschaft im postfaktischen Zeitalter. Sieben Thesen. In: ZiF-Mitteilungen 22(3), S. 68. Online, zuletzt abgerufen am 18.03.2021.
  2. Daston, Lorraine (1994): Marvelous Facts and Miraculous Evidence in Early Modern Europe. In: Chandler, James; Davidson, Arnold I.; Harootunian, Harry D. (Hrsg.): Questions of evidence: proof, practice and persuasion across the disciplines, Chicago: Chicago University Press, S. 243-274, hier S. 243.
  3. So weist Platon an mindestens zwei Stellen seiner Werke auf diese Unterscheidung hin: Theaitetos (201d) sowie Politeia (506c).
  4. Ayer, Alfred J. (1956): The Problem of Knowledge. London: Macmillan, S. 34.
  5. Vgl. hierzu eine Übersicht in Bieri, Peter (1997): Bedingungen für Wissen. In: Bieri, Peter (Hrsg.): Analytische Philosophie der Erkenntnis, Weinheim: Athenäum, S. 75-84.
  6. Krämer, Sybille (2018): Einführung in die Theoretische Philosophie WS 2017/18: Abschlussgedanken als Eröffnung weiterer Perspektiven. In: Freie Universität Berlin. Online, zuletzt abgerufen am 16.03.2021.
  7. Vgl. etwa Code, Lorraine (2003): Is the Sex of the Knower Epistemologically Significant?. In: Pojman, Louis P. (Hrsg.): The Theory of Knowledge: Classical and Contemporary Readings. 3. Auflage, Wadsworth: Belmont, S. 559–571.
  8. Vgl. etwa Goldman, Alvin I. (1999): Knowledge in a Social World. Oxford: Oxford University Press.
  9. Koselleck, Reinhart (1982): Krise. In: Brunner, Otto; Conze, Werner; Koselleck, Reinhart (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Stuttgart: Ernst Klett, S. 617–650, hier S. 627.
  10. Vgl. hierzu auch den Titel der vierten Tagung des INSIST-Netzwerkes: INSIST (2021): 4. INSIST-Tagung „Wissenskrisen—Krisenwissen“. In: INSIST-Network. Online, zuletzt abgerufen am 17.03.2021.
  11. Zinkant, Kathrin (2017): Sciences Marches – Zu Fakten gibt es keine Alternative. In: Süddeutsche Zeitung. Online, zuletzt abgerufen am 18.03.2021.
  12. Nassehi, Armin (2017): Habe gerade einen Riesenschrecken bekommen. In: Facebook. Online, zuletzt abgerufen am 18.03.2021.
  13. Gabriel, Markus (2013): Warum es die Welt nicht gibt. Berlin: Ullstein, S. 11.
  14. Vgl. Böhnert, Martin (2021): When Controversies Flare Up, Matters-of-Fact Become Matters-of-Concern. Eine wissenschaftsphilosophische Perspektive. In: Horstmann, Simone (Hrsg.): Interspezies Lernen Grundlinien interdisziplinärer Tierschutz- und Tierrechtsbildung, Bielefeld: Transkript. Online, zuletzt abgerufen am 24.03.2022.
  15. Latour, Bruno (2004): Why Has Critique Run out of Steam? From Matters of Fact to Matters of Concern. In: Critical Inquiry 30(2), S. 225-248, hier S. 227. Online, zuletzt abgerufen am 05.02.2021.
  16. Habermas, Jürgen (2001): Erkenntnis und Interesse, 13. Aufl.. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 355.
  17. Hornuff, Daniel (2017): Wissenschaft im postfaktischen Zeitalter. Sieben Thesen. In: ZiF-Mitteilungen 22(3), S. 68. Online, zuletzt abgerufen am 18.03.2021.
  18. Jonas’ Handlungsmaximen können selbst dann Gültigkeit beanspruchen, wenn die Wissenslage tatsächlich uneindeutig ausfallen würde: „Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ Eine solche Forderung verpflichtet dazu bereits heute Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen: Man dürfe zwar das eigene Leben riskieren, so Jonas, nicht aber das der gesamten Menschheit, weshalb die Gefahr der schlechteren Prognose der besseren vorzuziehen sei. Vgl. Jonas, Hans (1979): Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 36.
  19. Siehe etwa Willke, Helmut (1997): Supervision des Staates. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.



Autor*innen

Erstfassung: Martin Böhnert am 25.03.2021. Den genauen Verlauf aller Bearbeitungsschritte können Sie der Versionsgeschichte des Artikels entnehmen; mögliche inhaltliche Diskussionen sind auf der Diskussionsseite einsehbar.

Zitiervorlage:
Böhnert, Martin (2021): Wissen in der Klimakrise. In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Wissen in der Klimakrise, zuletzt abgerufen am 16.04.2024.