Drei Modi umweltaktivistischer Kunst (Doing Nothing Garden)

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Das Kunstwerk Doing Nothing Garden von Song Dong wird in diesem Teil als Beispiel verwendet, um zu demonstrieren, wie Kunst zu ökologisch nachhaltigem Verhalten führen kann und welche umweltaktivistische Bedeutung sie in sich trägt. Dafür wurde das Kunstwerk in einem vorherigen Schritt erst einmal als Kunst identifiziert.

Hierfür wird das Kunstwerk aus drei groben Kategorien Think Piece, Snowglobe und Intervention betrachtet, die sogenannten drei Modi umweltaktivistischer Kunst.


Aus der Kategorie Think Piece betrachtet, spricht das Kunstwerk Doing Nothing Garden nicht gleich für sich und man muss darüber nachdenken. Der Bezug zu Aspekten der Umwelt lässt sich theoretisch assoziativ herstellen. Im Begleitbuch heißt es dazu „Der sechs Meter hohe Hügel auf der Karlswiese vor der Orangerie [ist] aus Schichten über Schichten von Schutt und organischen Abfällen aufgehäuft, mit Gras und Blumen überwachsen und mit Neonschildern versehen"[1] Der Bezug zur Umwelt wird nicht immer deutlich, hierfür müsste man biografische Aspekte oder weitere Arbeiten des Künstlers berücksichtigen, um zu erschließen auf was sich der Künstler bezieht.

Von der Natur zurückerobert

Aus der Perspektive des zweiten Modus, dem Snowglobe ist das Kunstobjekt Doing Nothing Garden ein kleines (Öko-) System bzw. ein kleines Konstrukt und steht für natürliche Kreisläufe oder gesellschaftliche Prozesse. Abfälle sind Teil unserer Gesellschaft und von Menschen verursacht. Sie durchlaufen komplexe Wege und sind Teil eines Umweltproblems [2] Das Kunstwerk verbildlicht komplexe Zusammenhänge und zeigt Alternativen und Lösungen für Umweltprobleme auf, denn das kleine System wird sinnbildlich für unser großes System.

Der letzte Modus Intervention ist in erster Linie umweltaktivistische Aktion und greift in die reale Welt ein. Der Wert der Arbeit wäre auch ohne Kunststatus gegeben, aber durch diesen ist es greifbar für viele andere gesellschaftliche Bereiche. Song Dongs Doing Nothing Garden scheint zunächst für diese Kategorie nicht relevant zu sein. In Kombination mit dem chinesischen ‚Wu Wei‘-Prinzip ist es jedoch bedeutsam. Der Interventionscharakter wird im folgenden Ausschnitt aus der Nordhessischen Rundschaut verdeutlicht „Song Dongs Doing Nothing als Ort zum Nichtstun, Entspannen und Träumen [wird] von den Kasselern und ihren Besuchern vollkommen akzeptiert und genutzt“ (3). Der Betrachter des Kunstobjektes wird Teil der Kunst, indem er auf dem Kunstwerk sitzt oder liegt und ‚nichts tut‘. Somit versucht das Kunstwerk Doing Nothing Garden Kunst, Mensch und Natur zu vereinen und so eine Balance zu schaffen.

Belege

  1. Das Begleitbuch/ The Guidebook. In: documenta und Museum Friedericianum Veranstaltung-GmbH (Hrsg.): Katalog 3/3, Kassel: Hatje Cantz, S. 306f.
  2. Fröhlich, Christoph; Grimm, Katharina; Lübberstedt, Henry (2018): Das Märchen vom bösen Müll: Wo unser Abfall landet - und was daraus entsteht. In: stern. Online, zuletzt abgerufen am 08.04.2021.



Autor*innen

Erstfassung: Cennet Yildiz am 04.11.20. Grundlegend erweitert und überarbeitet durch Jana Keßler am 08.04.21. Den genauen Verlauf aller Bearbeitungsschritte können Sie der Versionsgeschichte des Artikels entnehmen; mögliche inhaltliche Diskussionen sind auf der Diskussionsseite einsehbar.

Zitiervorlage:
Yildiz, Cennet; Keßler, Jana (21): Drei Modi umweltaktivistischer Kunst (Doing Nothing Garden). In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Drei Modi umweltaktivistischer Kunst (Doing Nothing Garden), zuletzt abgerufen am 18.04.2024.