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'''Schöpfung'''
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'''[Einführende Sätze: Worum geht es hier?, zum Beispiel]:'''
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-> im christlichen Glauben wird die Welt als Schöpfung Gottes bezeichnet, das bedeutet, dass ihre Entstehung ihm zugeschrieben wird. Ferner Beziehungsaussage: Welt als Begegnungsraum, Grundlage des Bundes, die als solche wunderbar geschaffen ist. Bekannt und weit verbreitet = beiden Schöpfungserzählungen des AT, die entgegen verbreitetem Missverständnis nicht Anspruch erheben, naturwissenschaftl. Aussagen zur Weltentstehung zu treffen, sondern im Sinne Mythos grundlegende Aussagen über diese zu treffen. Schöpfungsglaube und Naturwissenschaften daher nicht Widerspruch. Ferner wichtige Aussagen in Bezug auf aktuelle Diskurse rund um Klimawandel und Klimakrise zu treffen.
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'''Schöpfungsberichte'''
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[Texte erstmal einfügen aus Einheitsübersetzung (?)]
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'''[Darstellung der beiden Schöpfungsberichte''' von Ulla Braner]
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Die Bibel beginnt mit zwei Schöpfungserzählungen (Gen 1,1-2,4a und Gen 2,4b-3,24). Sie beinhalten eine zentrale schöpfungstheologische Aussage: Die Welt ist von Gott erschaffen und damit seine Schöpfung. Beide Texte sagen zwar theologisch dasselbe aus, nämlich dass Gott von Anfang an da war und allem Werden zugrunde liegt, doch unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres Sprachstils, ihrer Denkweise und Vorstellungswelt: 
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Der erste, priesterliche Schöpfungstext (Gen 1,1-2,4a) ist der jüngere der beiden. Er verwendet den Gottesnamen Elohim.  Bei ihm herrscht zu Beginn der Welt Leere, Finsternis und Tohuwabohu, Wasser bedeckt das Erdreich (Gen 1,2). Beim älteren, sogenannten jahwistischen Text (Gen 2,4b-25), weil er den Gottesnamen Jahwe verwendet, besteht die Welt hingegen zu Beginn aus Ackerboden (Gen 2,7). Wie lange Gott für die Erschaffung seiner Schöpfung braucht, lässt der Jahwist offen; die Priesterschrift benutzt das Sieben-Tage-Schema. Stellt das Wasser beim Jahwist etwas Belebendes, Fruchtbares dar, so ist es in der Priesterschrift etwas Bedrohliches. In der jahwistischen Schrift macht Gott am Anfang seiner Schöpfung einen Mann, am Ende aus dessen Rippe eine Frau. In der Priesterschrift werden Frau und Mann in unbestimmter Anzahl zur gleichen Zeit, nämlich am Ende der Schöpfungsvorgangs, geschaffen. In der jahwistischen Schöpfungserzählung sind die Tiere das Gegenüber des Menschen, wohingegen die Menschen in der Priesterschrift über die Tiere herrschen. Des Weiteren entsteht die Schöpfung beim Jahwist durch Gottes handwerkliches Tun, in der Priesterschrift durch Gottes Wort.
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Gattungsmäßig sind beide Schöpfungstexte Dichtungen: Bei der jahwistischen Schrift handelt es sich um eine poetische Erzählung; der priesterliche Text ist ein Hymnus bzw. Lehrgedicht. Ein Redaktor fügte um 500 v. Chr. beide Schöpfungstexte zusammen. Ihm waren die Unterschiede beider Texte bekannt; dies störte ihn aber nicht, weil es ihm nicht um die beiden verschiedenen Weltbilder, sondern um die religiösen Grundaussagen ging. In ihnen widersprechen sich die beiden Texte nicht, sondern ergänzen einander. 
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Mythosaspekt:
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Grundlegend handelt es sich bei der als mythologisch zu charakterisierenden „Urgeschichte“ um „ein[e] Kette von Erzählungen, die vom Wesen des Men-schen, seinen Grenzen und ihrer schuldhaften Überschreitung, aber auch von der unverbrüchlichen Treue Gottes zu seinem Geschöpf sprechen. Sie tun dies in einer oftmals sehr naiv erscheinenden Form, die dem Märchen nahe-steht, aber wie dieses grundlegende Wahrheiten ausspricht.“ (Vgl. a.a.O., 5) Einen Anspruch darauf, Ereignisse zu bezeugen, die in der empirisch-geschichtswissenschaftlich erfassbaren Dimension der Geschichte stattge-funden haben, erheben die Erzählungen nicht.
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'''Theologische Deutung dieser Texte:'''
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'''Einführendes:'''
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- wie einführend erwähnt keine Erklärung der Weltentstehung, sondern facettenreiche Texte, merhdeutig, mythologisch
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'''-> Zeitgeschichtl. Hintergründe:''' Wie lassen sich die Schöpfungstexte theologisch und im historischen Kontext verstehen? In beiden Erzählungen geht es nicht um eine Erklärung, wie die Welt entstanden ist. Sie unternehmen nicht den Versuch, historisch über den Anfang der Welt und der Menschheit aufzuklären. Ihre Intention ist vielmehr von den historischen Bedingungen abzuleiten, unter denen sie abgefasst worden sind. So stammen beide aus Zeiten des Umbruchs; der ältere Text aus der frühen Königszeit und der jüngere aus der Zeit nach dem Untergang Judas.  Israelitische Priester verfassten den ersten biblischen Schöpfungstext vermutlich in der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. im babylonischen Exil.  Der jahwistische Schöpfungstext entstand wahrscheinlich im davidisch-salomonischen Großreich um 940 vor Chr.  Stellte die Schöpfung in Gen 1 in ihrer vollkommenen Ordnung das Gegenbild zu Jerusalem dar, das in Trümmern lag, so war der Garten Eden der Gegenentwurf zu der harten Welt, in die der Mensch hineingeboren wurde.  Beide Erzählungen sind somit Sehnsuchtsgeschichten, die dazu motivieren, sich auf eine heilere Welt als die vorfindliche auszurichten und alles dafür zu tun, dass sie Wirklichkeit wird.
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'''-> Theologische Aussagen''': [Kernaspekte rausfiltern und thesenartig darstellen]
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- Schöpfung statt zufällig erschaffener Punkt im Universum [Gott als Herr der Geschichte, providentia dei, Schöpfung als Gegenüber]
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- Schöpfung als Begegnungsort und Lebensraum, der sehr gut ist und den es wertzuschätzen gilt
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'''- Schöpfung sehr gut?''' [Gefallene Schöpfung] / Chaos / Gefährdung
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'''- endzeitl. Neuschöpfung''': Man sollte die Erde nicht vergammeln lassen, das zeigen auch apokalyptische Aussagen: Neuer Himmel und neue Erde, aber keine creatio ex nihilo, sondern Einbezug des Alten: Auch gegenwärtige Schöpfung ist wertvoll und des Erhalts würdig.
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'''Literatur''': Hier Quellen einfügen
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'''[Einzelne Motive aus den Schöpfungsberichten als einzelne Artikel]'''
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Verlinkter Artikel:
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'''Herrschaftsauftrag:'''
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Der sogenannte „Herrschaftsauftrag“ des Menschen
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Der Klimawandel, der heute das Leben auf Erden massiv bedroht, wird von bestimmten Kritiker*innen auf den biblischen Schöpfungsglauben zurückgeführt.  Die Argumentierenden berufen sich u.a. auf Gen 1,26-28. Der darin enthaltene Herrschaftsauftrag Gottes an den Menschen sei der Grund für die in der westlich-christlichen Gesellschaft angestrebte und durch Naturwissenschaften und Technik verwirklichte Naturbeherrschung und die daraus resultierenden ökologischen Probleme. Dieser Vorwurf berücksichtigt weder den historischen Kontext der Entstehung der Schöpfungserzählung in Genesis 1 noch deren komplexe Wirkungsgeschichte. Der Text wurde in einer Zeit geschrieben, in der die Natur mit ihren Gefahren und Widerständen wie schlechten Ernten, Hungersnöten und wilden Tieren die Menschen bedrohte. Angesichts dessen war es Ziel des Textes, ihnen die Hoffnung und Verheißung zu geben, dass das sie umgebende Chaos sie nicht überwältigen würde.  Der Auftrag Gottes an den Menschen, sich die Erde untertan zu machen und über alle Tiere zu herrschen, zeigt die Würde des Menschen und gleichzeitig seine Begrenzung.  Denn als Stellvertreter Gottes hat er seinen Mitgeschöpfen ehrfurchtsvoll und hilfsbereit zu begegnen.
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Damit der Herrschaftsauftrag des Menschen nicht von ihm missbraucht wird, zieht die Bibel Grenzen. So verbietet der göttliche Segen über Menschen und Tiere  und Gottes Bewertung der Schöpfung als sehr gut  ein gewalttätiges Herrschen des Menschen über Fauna und Flora.  Dasselbe lässt sich hinsichtlich des siebten Schöpfungstages feststellen. Er verbietet das unaufhörliche Tun und Machen des Menschen, ermöglicht stattdessen Regeneration. Produktivitäts- und Ertragssteigerungen sind mittels des siebten Tages, des Wochensabbats wie auch des Brach- und Jobeljahrs  begrenzt. Die Herrschaft des Menschen muss sich an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten messen lassen; dazu zählen auch die zukünftigen Generationen.  Die zweite, ältere Schöpfungserzählung in Genesis 2 betont außerdem die Erdverbundenheit des Menschen. Adam (der erste Mensch) ist eng mit dem Erdboden verbunden. Der hebräische Begriff Adama bedeutet so viel wie Erdling. Gott hat den Menschen aus Erde und Staub geformt (Gen 2,7). Eva kann stattdessen als Mutter alles Lebendigen verstanden werden (Gen 3,20).  Nicht dem Menschen gehört die Welt, sondern Gott ist Eigentümer der Schöpfung.  Dem Menschen ist sie als Leihgabe anvertraut; er ist dem Schöpfer gegenüber Rechenschaft schuldig. „Mit diesen innerbiblisch aufgerichteten Schranken erhält der Herrschaftsauftrag eine klaren Interpretationsrahmen, der nur um den Preis der Verfälschung der biblischen Botschaft ignoriert werden kann.“ 
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Damit der Mensch nicht als ein Herrscher verstanden wird, der von Gott Macht erhalten hat, um die Natur auszubeuten, plädiert Mierzwa für das Ersetzen der biblischen „Herrschaftssprache“ durch ein Sprechen von „Gottes Wirkmacht“ und „Gottes Walten“, um eine Neuorientierung zu ermöglichen.  Der Mensch als Abbild Gottes wird andernfalls aus einem falschen Verständnis heraus dazu verleitet, sich selbst als Herr im Sinne eines Gewaltherrschers gegenüber seiner Mitkreatur aufzuspielen.
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Aber nicht aus sich heraus muss der Mensch die Welt erlösen und vor dem Untergang retten; er kann sich auf die verändernde Kraft Gottes, die ihm geschenkt wird, verlassen. Im Vertrauen auf Gottes unaufhörliches Schöpferwirken und in der Nachfolge Jesu kann der Mensch die ihm verliehene Verantwortung für die Welt übernehmen und für seine Mitgeschöpfe eintreten. Geleitet wird er dabei durch die ökologisch-ethischen Prinzipien von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.

Version vom 31. März 2022, 11:27 Uhr

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Schöpfung [Einführende Sätze: Worum geht es hier?, zum Beispiel]: -> im christlichen Glauben wird die Welt als Schöpfung Gottes bezeichnet, das bedeutet, dass ihre Entstehung ihm zugeschrieben wird. Ferner Beziehungsaussage: Welt als Begegnungsraum, Grundlage des Bundes, die als solche wunderbar geschaffen ist. Bekannt und weit verbreitet = beiden Schöpfungserzählungen des AT, die entgegen verbreitetem Missverständnis nicht Anspruch erheben, naturwissenschaftl. Aussagen zur Weltentstehung zu treffen, sondern im Sinne Mythos grundlegende Aussagen über diese zu treffen. Schöpfungsglaube und Naturwissenschaften daher nicht Widerspruch. Ferner wichtige Aussagen in Bezug auf aktuelle Diskurse rund um Klimawandel und Klimakrise zu treffen.

Schöpfungsberichte [Texte erstmal einfügen aus Einheitsübersetzung (?)]

[Darstellung der beiden Schöpfungsberichte von Ulla Braner] Die Bibel beginnt mit zwei Schöpfungserzählungen (Gen 1,1-2,4a und Gen 2,4b-3,24). Sie beinhalten eine zentrale schöpfungstheologische Aussage: Die Welt ist von Gott erschaffen und damit seine Schöpfung. Beide Texte sagen zwar theologisch dasselbe aus, nämlich dass Gott von Anfang an da war und allem Werden zugrunde liegt, doch unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres Sprachstils, ihrer Denkweise und Vorstellungswelt: Der erste, priesterliche Schöpfungstext (Gen 1,1-2,4a) ist der jüngere der beiden. Er verwendet den Gottesnamen Elohim. Bei ihm herrscht zu Beginn der Welt Leere, Finsternis und Tohuwabohu, Wasser bedeckt das Erdreich (Gen 1,2). Beim älteren, sogenannten jahwistischen Text (Gen 2,4b-25), weil er den Gottesnamen Jahwe verwendet, besteht die Welt hingegen zu Beginn aus Ackerboden (Gen 2,7). Wie lange Gott für die Erschaffung seiner Schöpfung braucht, lässt der Jahwist offen; die Priesterschrift benutzt das Sieben-Tage-Schema. Stellt das Wasser beim Jahwist etwas Belebendes, Fruchtbares dar, so ist es in der Priesterschrift etwas Bedrohliches. In der jahwistischen Schrift macht Gott am Anfang seiner Schöpfung einen Mann, am Ende aus dessen Rippe eine Frau. In der Priesterschrift werden Frau und Mann in unbestimmter Anzahl zur gleichen Zeit, nämlich am Ende der Schöpfungsvorgangs, geschaffen. In der jahwistischen Schöpfungserzählung sind die Tiere das Gegenüber des Menschen, wohingegen die Menschen in der Priesterschrift über die Tiere herrschen. Des Weiteren entsteht die Schöpfung beim Jahwist durch Gottes handwerkliches Tun, in der Priesterschrift durch Gottes Wort. Gattungsmäßig sind beide Schöpfungstexte Dichtungen: Bei der jahwistischen Schrift handelt es sich um eine poetische Erzählung; der priesterliche Text ist ein Hymnus bzw. Lehrgedicht. Ein Redaktor fügte um 500 v. Chr. beide Schöpfungstexte zusammen. Ihm waren die Unterschiede beider Texte bekannt; dies störte ihn aber nicht, weil es ihm nicht um die beiden verschiedenen Weltbilder, sondern um die religiösen Grundaussagen ging. In ihnen widersprechen sich die beiden Texte nicht, sondern ergänzen einander. Mythosaspekt: Grundlegend handelt es sich bei der als mythologisch zu charakterisierenden „Urgeschichte“ um „ein[e] Kette von Erzählungen, die vom Wesen des Men-schen, seinen Grenzen und ihrer schuldhaften Überschreitung, aber auch von der unverbrüchlichen Treue Gottes zu seinem Geschöpf sprechen. Sie tun dies in einer oftmals sehr naiv erscheinenden Form, die dem Märchen nahe-steht, aber wie dieses grundlegende Wahrheiten ausspricht.“ (Vgl. a.a.O., 5) Einen Anspruch darauf, Ereignisse zu bezeugen, die in der empirisch-geschichtswissenschaftlich erfassbaren Dimension der Geschichte stattge-funden haben, erheben die Erzählungen nicht.

Theologische Deutung dieser Texte: Einführendes: - wie einführend erwähnt keine Erklärung der Weltentstehung, sondern facettenreiche Texte, merhdeutig, mythologisch -> Zeitgeschichtl. Hintergründe: Wie lassen sich die Schöpfungstexte theologisch und im historischen Kontext verstehen? In beiden Erzählungen geht es nicht um eine Erklärung, wie die Welt entstanden ist. Sie unternehmen nicht den Versuch, historisch über den Anfang der Welt und der Menschheit aufzuklären. Ihre Intention ist vielmehr von den historischen Bedingungen abzuleiten, unter denen sie abgefasst worden sind. So stammen beide aus Zeiten des Umbruchs; der ältere Text aus der frühen Königszeit und der jüngere aus der Zeit nach dem Untergang Judas. Israelitische Priester verfassten den ersten biblischen Schöpfungstext vermutlich in der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. im babylonischen Exil. Der jahwistische Schöpfungstext entstand wahrscheinlich im davidisch-salomonischen Großreich um 940 vor Chr. Stellte die Schöpfung in Gen 1 in ihrer vollkommenen Ordnung das Gegenbild zu Jerusalem dar, das in Trümmern lag, so war der Garten Eden der Gegenentwurf zu der harten Welt, in die der Mensch hineingeboren wurde. Beide Erzählungen sind somit Sehnsuchtsgeschichten, die dazu motivieren, sich auf eine heilere Welt als die vorfindliche auszurichten und alles dafür zu tun, dass sie Wirklichkeit wird. -> Theologische Aussagen: [Kernaspekte rausfiltern und thesenartig darstellen] - Schöpfung statt zufällig erschaffener Punkt im Universum [Gott als Herr der Geschichte, providentia dei, Schöpfung als Gegenüber] - Schöpfung als Begegnungsort und Lebensraum, der sehr gut ist und den es wertzuschätzen gilt - Schöpfung sehr gut? [Gefallene Schöpfung] / Chaos / Gefährdung - endzeitl. Neuschöpfung: Man sollte die Erde nicht vergammeln lassen, das zeigen auch apokalyptische Aussagen: Neuer Himmel und neue Erde, aber keine creatio ex nihilo, sondern Einbezug des Alten: Auch gegenwärtige Schöpfung ist wertvoll und des Erhalts würdig.

Literatur: Hier Quellen einfügen

[Einzelne Motive aus den Schöpfungsberichten als einzelne Artikel] Verlinkter Artikel: Herrschaftsauftrag: Der sogenannte „Herrschaftsauftrag“ des Menschen Der Klimawandel, der heute das Leben auf Erden massiv bedroht, wird von bestimmten Kritiker*innen auf den biblischen Schöpfungsglauben zurückgeführt. Die Argumentierenden berufen sich u.a. auf Gen 1,26-28. Der darin enthaltene Herrschaftsauftrag Gottes an den Menschen sei der Grund für die in der westlich-christlichen Gesellschaft angestrebte und durch Naturwissenschaften und Technik verwirklichte Naturbeherrschung und die daraus resultierenden ökologischen Probleme. Dieser Vorwurf berücksichtigt weder den historischen Kontext der Entstehung der Schöpfungserzählung in Genesis 1 noch deren komplexe Wirkungsgeschichte. Der Text wurde in einer Zeit geschrieben, in der die Natur mit ihren Gefahren und Widerständen wie schlechten Ernten, Hungersnöten und wilden Tieren die Menschen bedrohte. Angesichts dessen war es Ziel des Textes, ihnen die Hoffnung und Verheißung zu geben, dass das sie umgebende Chaos sie nicht überwältigen würde. Der Auftrag Gottes an den Menschen, sich die Erde untertan zu machen und über alle Tiere zu herrschen, zeigt die Würde des Menschen und gleichzeitig seine Begrenzung. Denn als Stellvertreter Gottes hat er seinen Mitgeschöpfen ehrfurchtsvoll und hilfsbereit zu begegnen. Damit der Herrschaftsauftrag des Menschen nicht von ihm missbraucht wird, zieht die Bibel Grenzen. So verbietet der göttliche Segen über Menschen und Tiere und Gottes Bewertung der Schöpfung als sehr gut ein gewalttätiges Herrschen des Menschen über Fauna und Flora. Dasselbe lässt sich hinsichtlich des siebten Schöpfungstages feststellen. Er verbietet das unaufhörliche Tun und Machen des Menschen, ermöglicht stattdessen Regeneration. Produktivitäts- und Ertragssteigerungen sind mittels des siebten Tages, des Wochensabbats wie auch des Brach- und Jobeljahrs begrenzt. Die Herrschaft des Menschen muss sich an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten messen lassen; dazu zählen auch die zukünftigen Generationen. Die zweite, ältere Schöpfungserzählung in Genesis 2 betont außerdem die Erdverbundenheit des Menschen. Adam (der erste Mensch) ist eng mit dem Erdboden verbunden. Der hebräische Begriff Adama bedeutet so viel wie Erdling. Gott hat den Menschen aus Erde und Staub geformt (Gen 2,7). Eva kann stattdessen als Mutter alles Lebendigen verstanden werden (Gen 3,20). Nicht dem Menschen gehört die Welt, sondern Gott ist Eigentümer der Schöpfung. Dem Menschen ist sie als Leihgabe anvertraut; er ist dem Schöpfer gegenüber Rechenschaft schuldig. „Mit diesen innerbiblisch aufgerichteten Schranken erhält der Herrschaftsauftrag eine klaren Interpretationsrahmen, der nur um den Preis der Verfälschung der biblischen Botschaft ignoriert werden kann.“ Damit der Mensch nicht als ein Herrscher verstanden wird, der von Gott Macht erhalten hat, um die Natur auszubeuten, plädiert Mierzwa für das Ersetzen der biblischen „Herrschaftssprache“ durch ein Sprechen von „Gottes Wirkmacht“ und „Gottes Walten“, um eine Neuorientierung zu ermöglichen. Der Mensch als Abbild Gottes wird andernfalls aus einem falschen Verständnis heraus dazu verleitet, sich selbst als Herr im Sinne eines Gewaltherrschers gegenüber seiner Mitkreatur aufzuspielen. Aber nicht aus sich heraus muss der Mensch die Welt erlösen und vor dem Untergang retten; er kann sich auf die verändernde Kraft Gottes, die ihm geschenkt wird, verlassen. Im Vertrauen auf Gottes unaufhörliches Schöpferwirken und in der Nachfolge Jesu kann der Mensch die ihm verliehene Verantwortung für die Welt übernehmen und für seine Mitgeschöpfe eintreten. Geleitet wird er dabei durch die ökologisch-ethischen Prinzipien von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.