Intersektionalität im Ökofeminismus: Unterschied zwischen den Versionen

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== ''Nele'' - Statistiken, Warum wir eine Feministische Perspektive auf die Klimakrise brauchen ==
 
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Die Notwendigkeit einer feministischen Perspektive auf die Klimakrise wird deutlich durch Statistiken zur Gefährdung verschiedener Personengruppen bei Umweltdesastern. So sind Frauen und andere Minderheiten am meisten von Klimaveränderungen betroffen {"women and children are 14 times more likely to die in ecological disasters than men" Guard, S.10). Intersektionale Ökofeminist*innen wie Gaard stellen dabei heraus, dass diese Verletzlichkeit von Frauen nicht angeboren ist, sondern ein Resultat von "inequities produced through gendered social roles, discrimination, and poverty" (Gaard, S.9) ist. Die Konstruktion dieses Phänomens der "gendered vulnerability" zu entlarven und aufzulösen fällt somit in das Aufgabenfeld des intersektionalen Ökofeminismus.
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Ein weiterer Aspekt, der die Notwendigkeit einer feministischen Perspektive auf die Klimakrise verdeutlicht, ist die Tatsache, dass aktuelle Ansätze unzureichend sind. Der Mangel einer ''gender''-sensitiven Betrachtung und Diskussion der Klimakrise führt dazu, dass diese hauptsächlich aus einer rein wissenschaftlichen Perspektive analysiert wird, welche technologische und wissenschaftliche Lösungen befürwortet (-> inwiefern ermöglicht eine feministische Perspektive ein ideologisches Umdenken?). Dieses Primat technischer Lösungsansätze verzerrt die eigentlichen Ursachen der Klimakrise, welche in Ausbeutungs- und Unterdrückungsstrukturen liegen. Gleichzeitig werden so Daten und Perspektiven ausgeschlossen, die zum Abwenden der Klimakrise beitragen können (Gaard, S.13), während stattdessen antifeministischen Lösungsansätzen wie Populationskontrolle, Militarisierung und Anti-Immigrationsmaßnahmen Tür und Tor geöffnet wird (Gaard, S.14). Der maskulinistische Charakter der Analyse der Klimakrise ("masculinist character of climate change analyses", Gaard, S.25) lässt sich einerseits durch die hauptsächliche Teilnahme von Männern in politischen Entscheidungsprozessen ('''Statistik noch einsetzen''') zurückführen, andererseits steckt dahinter auch die dualistische Trennung von Natur und Verstand (-> warum ist technisches Wissen männlich kodiert?).
  
 
== ''Johanna'' - Intersektionalität und Geschlechtergerechtigkeit ==
 
== ''Johanna'' - Intersektionalität und Geschlechtergerechtigkeit ==

Version vom 20. November 2021, 16:57 Uhr

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Dieser Beitrag ist kein inhaltlicher Bestandteil des Living Handbooks, sondern die persönliche Werkstatt-Seite von Nutzer*in Intersektionalität im Ökofeminismus. Bitte nehmen Sie keine Änderungen an dieser Seite vor, ohne dies zuvor mit Intersektionalität im Ökofeminismus abgesprochen zu haben.

Intersektionalität im Ökofeminismus

Einleitungstext hier einfügen Intersektionalität im Ökofeminismus

Andra - Einführung in die Begriffe Ökofeminismus, Essenzialismus und Intersektionalität

Ökofeminismus entstand Mitte der 1970er Jahre. Angesichts der Zunahme von Umweltkatastrophen wurde in ökofeministischen Theorien die Frage nach der Verbindung zwischen der Dominanz und Ausbeutung von Natur sowie der Dominanz und Ausbeutung von Frauen adressiert. Der Ökofeminismus ist somit eine Strömung innerhalb der Umweltphilosophie, die feministische Perspektiven zur Analyse von Machtverhältnissen für unerlässlich hält. Je nach Ausprägung kann der Ökofeminismus Schwerpunkte anderer Strömungen wie beispielsweise der Tierethik oder dem Postkolonialismus aufgreifen und behandeln. Nicht alle Positionen innerhalb des Ökofeminismus sind miteinander vereinbar. Zum Beispiel besteht eine Diskrepanz zwischen essentialistischen und intersektionalen Position.

Janet Biehl geht so weit, dass sie der gesamten ökofeministischen Strömung vorwirft, die Begriffe Frau und Natur ahistorisch im Sinne einer ihnen innewohnenden Essenz zu gebrauchen. Tatsächlich weisen einige Positionen wie die von Brian Swimme, Kay Salleh oder Vandana Shiva essentialistische und/oder generalisierende Charakteristika in ihrem Argumentationsgang auf und bedürfen entsprechend der Kritik. Zu behaupten, dies würde auf die gesamte Strömung zutreffen, ist jedoch nicht minder eine vereinfachende und generalisierende Auffassung.

Der folgende Artikel legt besonderen Augenmerk auf diejenigen Positionen, die Essentialismus zugunsten einer intersektionalen Perspektive ablehnen.

Nele - Statistiken, Warum wir eine Feministische Perspektive auf die Klimakrise brauchen

Die Notwendigkeit einer feministischen Perspektive auf die Klimakrise wird deutlich durch Statistiken zur Gefährdung verschiedener Personengruppen bei Umweltdesastern. So sind Frauen und andere Minderheiten am meisten von Klimaveränderungen betroffen {"women and children are 14 times more likely to die in ecological disasters than men" Guard, S.10). Intersektionale Ökofeminist*innen wie Gaard stellen dabei heraus, dass diese Verletzlichkeit von Frauen nicht angeboren ist, sondern ein Resultat von "inequities produced through gendered social roles, discrimination, and poverty" (Gaard, S.9) ist. Die Konstruktion dieses Phänomens der "gendered vulnerability" zu entlarven und aufzulösen fällt somit in das Aufgabenfeld des intersektionalen Ökofeminismus.

Ein weiterer Aspekt, der die Notwendigkeit einer feministischen Perspektive auf die Klimakrise verdeutlicht, ist die Tatsache, dass aktuelle Ansätze unzureichend sind. Der Mangel einer gender-sensitiven Betrachtung und Diskussion der Klimakrise führt dazu, dass diese hauptsächlich aus einer rein wissenschaftlichen Perspektive analysiert wird, welche technologische und wissenschaftliche Lösungen befürwortet (-> inwiefern ermöglicht eine feministische Perspektive ein ideologisches Umdenken?). Dieses Primat technischer Lösungsansätze verzerrt die eigentlichen Ursachen der Klimakrise, welche in Ausbeutungs- und Unterdrückungsstrukturen liegen. Gleichzeitig werden so Daten und Perspektiven ausgeschlossen, die zum Abwenden der Klimakrise beitragen können (Gaard, S.13), während stattdessen antifeministischen Lösungsansätzen wie Populationskontrolle, Militarisierung und Anti-Immigrationsmaßnahmen Tür und Tor geöffnet wird (Gaard, S.14). Der maskulinistische Charakter der Analyse der Klimakrise ("masculinist character of climate change analyses", Gaard, S.25) lässt sich einerseits durch die hauptsächliche Teilnahme von Männern in politischen Entscheidungsprozessen (Statistik noch einsetzen) zurückführen, andererseits steckt dahinter auch die dualistische Trennung von Natur und Verstand (-> warum ist technisches Wissen männlich kodiert?).

Johanna - Intersektionalität und Geschlechtergerechtigkeit

Internationale Diskussionen stellen den Klimawandel als eine menschliche Krise dar, welche keinen Unterschied zwischen Geschlechtern macht und jeden trifft. Die queer-feministischen Beiträge in diesem Feld bewegen sich zwischen der liberalen und kulturfeministischen Perspektive. Bei Erstere werden Frauen in die Diskussionen über Anpassung, Verwundbarkeit und Risiken miteinbezogen. Letztere beruft sich auf besonderes Wissen und einzigartige Fähigkeiten von Frauen. Beide dieser Strategien beschränken Geschlecht [Gender] auf die Untersuchung von Frauen. Ausgelassen werden die Analysen der strukturellen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, die den Status von Männern, Frauen und GLBTQ-Personen vergleichen. Darüber hinaus wird Geschlecht [Gender] binär verstanden, also als zwei entgegengesetzte und unterschiedliche Geschlechter. Weibliche und männliche Merkmale überlappen sich hier nicht. Dem gegenüber steht der Ansatz Geschlecht als Spektrum zu erfassen. Es gibt weiter Geschlechter, die sich auf einem Kontinuum bewegen. Diese Geschlechtsidentitäten, wie auch die sexuelle Orientierung, sind sozial konstituiert und werden als LGBTQAI+[GLBTQ]-Themen in der Klimadebatte ausgelassen. (S.13 Gaard) Dabei werden ... In Beziehungen auf allen Eben finden sich Intersektionen von Macht, dabei bilden soziale Kategorisierungen bzw. ihre Kombination die Basis zur Ein- und Ausgrenzung. So wird z. B. Erstrebenswertes, Attraktives, Abweichendes und als normal geltendes definiert und in Individuelle Handlungen und der institutionelle Praxis vorgefunden. Zu Grunde gelegt werden dafür implizite Machtmuster. Dargestellt werden diese Machtstrukturen häufig als natürliche Unterschiede und müssen nicht konkret genannt werden. "climate change may be described as white industrial-capitalist heteromale supremacy on steroids, boosted by widespread injustices of gender and race, sexuality and species" (Gaard S.26)

Johanna - Kritik an Intersektionalität

Andra - Afrocentric Womanism

Belege

Autor*innen


Autor*innen

Im Sommersemester 2024 haben Tuba Nur Ceviz, Zara Ceviz, Jasmin Engler, Melissa Görzen, Sarah Hagelstein, Hannah Kuhlmann, Tim Schade, Johannes Siebert, Felix Thielemann, Sarah Weinfurter und Christina Wiemers an dem Seminar "Die Sprache der Klimawandel: Klima und Campus" (Leitung: Felix Böhm) teilgenommen und damit das Projekt KLICK – Klimacampus Kassel samt seiner Teilprojekte gestaltet und durchgeführt. Auch an der Entstehung dieses Textes waren sie maßgeblich mitbeteiligt. Die Erstfassung dieses Artikels geht auf eine Vielzahl von Textbausteinen der Teilnehmenden zurück, die Felix Böhm zusammentrug und ergänzte. Die Versionsgeschichte gibt daher nicht die gesamte Entstehung des Artikels wieder und listet auch nicht alle beteiligten Autor*innen als User*innen.



Zitiervorlage: Böh, Felix et al. Intersektionalität im Ökofeminismus (2020). In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Intersektionalität im Ökofeminismus, zuletzt abgerufen am 23.11.2024.