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===Angst in (sozialen) Medien und Zeitschriften===
 
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Da der Weltklimawandel nicht immer unmittelbar spürbar ist, wirkt dieser besonders beklemmend und unberechenbar <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Lickhardt, Maren & Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website=[http.//www.moodle.uni-kassel.de] |Online=http.//www.moodle.uni-kassel.de |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>. Schleichende Veränderungen, wie dem [[Abschmelzen des Polareises]] der sich nur abstrahierend von Wissenschaftlern belegen lassen kann, vollziehen sich <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Lickhardt, Maren; Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website=Moodle Universität Kassel|Online= |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>. Aus diesem Grund versuchen unter anderem Klimawarner*innen Ängste durch apokalyptische Untergangsszenarien, in Form von Bildern mit Umweltproblemen in der Bevölkerung auszulösen und die Menschen versuchen zu animieren, ökonomische und politische Handlungsmöglichkeiten gegen den Klimawandel zu ergreifen <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Lickhardt, Maren; Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website= Moodle Universität Kassel |Online=http.//www.moodle.uni-kassel.de |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>.  Doch auch (soziale) Medien und Zeitungen versuchen den Klimawandel, mit Hilfe von angstauslösenden Zitaten (“es ist fünf vor zwölf“) und Katastrophenfotos, den Menschen die Notwendigkeit zum sofortigen Handeln näher zu bringen. Ein Bespiel hierfür stellt das Cover der Ausgabe des Spiegels aus dem Jahr 1970 dar, dass durch das Darstellen einer roten Rauchwolke, einem Müllberg mit zwei Kindern, einem ausgetrockneten Rinnsal mit Abfall und einer Kolonne von Autos mit Abgasen, auf den Klimawandel und seine Folgen aufmerksam machen möchte. Die Überschrift [[“Vergiftete Umwelt“]] untermalt die Angst vor diesen Umweltkatastrophen und- Schäden.
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Da der Weltklimawandel nicht immer unmittelbar spürbar ist, wirkt dieser besonders beklemmend und unberechenbar <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Lickhardt, Maren & Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website=[http.//www.moodle.uni-kassel.de] |Online=http.//www.moodle.uni-kassel.de |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>. Schleichende Veränderungen, wie dem [[Abschmelzen des Polareises]] der sich nur abstrahierend von Wissenschaftlern belegen lassen kann, vollziehen sich <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Lickhardt, Maren; Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website=Moodle Universität Kassel|Online= |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>. Aus diesem Grund versuchen unter anderem Klimawarner*innen Ängste durch apokalyptische Untergangsszenarien, in Form von Bildern mit Umweltproblemen in der Bevölkerung auszulösen und die Menschen versuchen zu animieren, ökonomische und politische Handlungsmöglichkeiten gegen den Klimawandel zu ergreifen <ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Lickhardt, Maren; Werber, Niels |Titel=Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst. |Jahr=2013 |Website= Moodle Universität Kassel |Online=http.//www.moodle.uni-kassel.de |Abruf=05.01.2022 |Seite=370}}</ref>.  Doch auch (soziale) Medien und Zeitungen versuchen den Klimawandel, mit Hilfe von angstauslösenden Zitaten (“es ist fünf vor zwölf“) und Katastrophenfotos, den Menschen die Notwendigkeit zum sofortigen Handeln näher zu bringen. Ein Bespiel hierfür stellt das Cover der Ausgabe des Spiegels aus dem Jahr 1970 dar, dass durch das Darstellen einer roten Rauchwolke, einem Müllberg mit zwei Kindern, einem ausgetrockneten Rinnsal mit Abfall und einer Kolonne von Autos mit Abgasen, auf den Klimawandel und seine Folgen aufmerksam machen möchte. Die Überschrift [[“Vergiftete Umwelt“]] untermalt die Angst vor diesen Umweltkatastrophen und- Schäden.
  
 
Doch nicht nur apokalyptische Bilder in Zeitungen oder sozialen Netzwerken sollen die Menschen dazu aktivieren und anregen mehr für den Klimaschutz zu unternehmen, sondern auch literarische Werke, wie die Romane “EisTau“ von Ilja Trojanow und “Milchzähne“ von Helene Bukowski können auf die bedrohte Idylle aufmerksam machen.  
 
Doch nicht nur apokalyptische Bilder in Zeitungen oder sozialen Netzwerken sollen die Menschen dazu aktivieren und anregen mehr für den Klimaschutz zu unternehmen, sondern auch literarische Werke, wie die Romane “EisTau“ von Ilja Trojanow und “Milchzähne“ von Helene Bukowski können auf die bedrohte Idylle aufmerksam machen.  

Version vom 22. Februar 2022, 16:11 Uhr

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Angst in der Klimawandelliteratur

Im folgenden Artikel wird die Angst als eine Emotion zum Motivator menschlichen Handelns in Bezug auf die Klimawandelliteratur analysiert. Zu Beginn wird der Begriff Angst definiert. Abschließend wird die Funktion von Angst in Medien und dem Klimawandelroman “EisTau“ untersucht.


Der Begriff Angst und seine Relevanz für die Klimawandelliteratur

In der Psychologie wird die Angst als ein Zustand definiert, der negative Empfindungen, wie Unruhe hervorbringt [1]. Die Klimawandelliteratur hat das Ziel, diesen Zustand in den Menschen hervorrufen zu wollen, um auf den Klimawandel und seinen gravierenden Schäden aufmerksam zu machen. Zudem soll dieser entstandene Zustand, Menschen für den Klimawandel sensibilisieren und motivieren. Durch diese erzeugte Motiviertheit sollen die Menschen angeregt werden, klimafreundlicher zu leben und sich für den Klimaschutz einzusetzen [2]. Da der Klimawandel aufgrund seiner schleichenden Ereignisse nicht immer aktiv wahrgenommen werden kann, möchte die Klimawandelliteratur Menschen diesen Prozess greifbarerer machen, indem sie mit ihren Artikeln auf die Bedrohlichkeit der Erde dramatisch erzeugend aufmerksam machen [3]. Angstmache ist hierbei ein prägnantes Stichwort, der unter anderem in literarischen Werken (zum Beispiel im Roman Milchzähne) dafür eingesetzt wird, Menschen die Ernsthaftigkeit des Klimawandels zu demonstrieren.


Angst in (sozialen) Medien und Zeitschriften

Da der Weltklimawandel nicht immer unmittelbar spürbar ist, wirkt dieser besonders beklemmend und unberechenbar [4]. Schleichende Veränderungen, wie dem Abschmelzen des Polareises der sich nur abstrahierend von Wissenschaftlern belegen lassen kann, vollziehen sich [5]. Aus diesem Grund versuchen unter anderem Klimawarner*innen Ängste durch apokalyptische Untergangsszenarien, in Form von Bildern mit Umweltproblemen in der Bevölkerung auszulösen und die Menschen versuchen zu animieren, ökonomische und politische Handlungsmöglichkeiten gegen den Klimawandel zu ergreifen [6]. Doch auch (soziale) Medien und Zeitungen versuchen den Klimawandel, mit Hilfe von angstauslösenden Zitaten (“es ist fünf vor zwölf“) und Katastrophenfotos, den Menschen die Notwendigkeit zum sofortigen Handeln näher zu bringen. Ein Bespiel hierfür stellt das Cover der Ausgabe des Spiegels aus dem Jahr 1970 dar, dass durch das Darstellen einer roten Rauchwolke, einem Müllberg mit zwei Kindern, einem ausgetrockneten Rinnsal mit Abfall und einer Kolonne von Autos mit Abgasen, auf den Klimawandel und seine Folgen aufmerksam machen möchte. Die Überschrift “Vergiftete Umwelt“ untermalt die Angst vor diesen Umweltkatastrophen und- Schäden.

Doch nicht nur apokalyptische Bilder in Zeitungen oder sozialen Netzwerken sollen die Menschen dazu aktivieren und anregen mehr für den Klimaschutz zu unternehmen, sondern auch literarische Werke, wie die Romane “EisTau“ von Ilja Trojanow und “Milchzähne“ von Helene Bukowski können auf die bedrohte Idylle aufmerksam machen.


Angst in der Klimawandelliteratur

In dem Roman “EisTau“ wird die Angst vor dem Klimawandel und ihren gravierenden Folgen vor allem durch die Hauptperson Zeno, einem renommierten Gletscherforscher, zum Ausdruck gebracht. Der Protagonist Zeno möchte Reisenden auf einem Kreuzfahrtschiff die Schönheit der Antarktis präsentieren und auf die Gefahr des Sterbens der Gletscher aufmerksam machen. Doch die Touristen interessieren sich nur vordergründig für seine geologischen Vorträge. Aufgrund dessen entwickelt Zeno eine Misanthropie, die sich in vielen seiner Äußerungen bemerkbar macht:

Der erste Soldat, der dem Schlauchboot entspringt, zündet sich sogleich eine Zigarette an und geht einige Schritte landeinwärts […] mit der Zigarette im Mund, mitten durch die Pinguinkolonie […]. Der Soldat schaut mich verständnislos an. Ich deute auf seine Zigarette […] fordere ihn auf, das Rauchen einzustellen. Er beachtet mich nicht weiter […] ich schreie, spanische Fetzen, renne auf ich zu, bleib stehen, schreie ich, packe ihn am Arm [7]."

In dieser Szene wird deutlich, dass der Soldat keinen Respekt gegenüber der Natur empfindet und sie eher als gleichgültig ansieht. Zenos Motivation ist hierbei, die Natur vor weiteren negativen menschlichen Eingriffen zu schützen. Des Weiteren macht Zeno auf die bereits bedrohte Idylle aufmerksam und gibt den Menschen die Schuld an dieser Misere:

Von oben kann man deutlich das Wirken der Menschen sehen, klar erkennen, wie wir die Natur zugerichtet haben [8]."

Darüber hinaus stellt er die Rolle des Menschen zur Natur dar, in der sich der Mensch über die Natur erhebt und im Sinne der „Krone der Schöpfung“ handelt:

Zuerst wurde die Natur aufgeräumt, dann der Anbau rationalisiert […]. Wir haben die Vielfalt der Natur erfolgreich durch das Gitter unserer Einfalt gepreßt […] [9]."

Hiermit zeigt Zeno zusätzlich auf, dass der natürliche Ertrag der Natur von den Menschen nicht wertgeschätzt wird. Die Äpfel müssen erst Farbe und Geschmack mithilfe von Chemikalien bekommen, damit die Äpfel der Supermarktnorm entsprechen und sich besser verkaufen lassen. Auf das natürliche Erzeugnis der Natur wird kein Wert mehr gelegt. Zudem wird an diesem Zitat deutlich, dass „die Naturgeschichte nicht mehr von menschlichen Eingriffen getrennt gesehen werden kann“, da sie hier als anthropogene Natur, als Menschen veränderte Natur, fungiert [10].

Des Weiteren stellt Zeno zugleich die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur dar, die durch das Gletschersterben symbolisiert wird:

Zerbissene Gletscherfronten, als sei das Meer ein Nagetier […]. Spitze Eisblöcke halten Wache, ihre Leiber gerippt, gemeißelt aus Alabaster. […] und ein einziger Sturmvogel, zart wie ein dahingeworfener Strich, hundert Einsamkeiten von seinem Nest entfernt [11]."

Die Verletzlichkeit der Natur ist hier durch die Vermenschlichung der Gletscher dargestellt, da ihre Leiber, wie beim Menschen gerippt sind. Zudem halten sie Wache, wie Soldaten vor einem schweren Angriff. Die Wache symbolisiert hierbei den Schutz vor weiteren Angriffen der Menschen, die bereits viele Tiere, wie den Sturmvogel, aus den Gebieten verdrängt haben.

Fazit

Zusammenfassend möchte die Klimawandelliteratur darauf abzielen, die Menschen zu motivieren, die Natur mehr zu schützen und sie nicht als materielles Objekt zu ihren Gunsten anzusehen. Entscheidend geht es darum, mit ihr im Einklang zu leben und sie vor weiteren Beschädigungen präventiv zu schützen. Der Roman “EisTau“ zielt auf diese Forderung ab, indem der Autor, in Form von Zeno, auf die negativen Folgen des Menschen auf die Umwelt darstellt und zugleich die Schönheit der Natur rezitiert, die uns erst ermöglicht zu leben.

Belege

  1. Vgl. Becker; Eni Sabine (2011): Angst.. München: Ernst Reinhardt, S. 10.
  2. Vgl. Peter, Felix; Van Bronswijk, Katherina; Rodenstein, Bianca (2021): Facetten der Klimaangst. Psychologische Grundlagen der Entwicklung eines handlungsableitenden Klimabewusstsein.. In: Rieken, Bernd; Popp, Reinhold; Raile, Paole (Hrsg.): Eco-Anxiety-Zukunftsangst und Klimawandel. Interdisziplinäre Zugänge, Band 33, Münster: Waxmann, S. 163.
  3. Vgl. Lickhardt, Maren; Werber, Niels (2013): Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst.. In: [http.//www.moodle.uni-kassel.de].
  4. Vgl. Lickhardt, Maren & Werber, Niels (2013): Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst.. In: [http.//www.moodle.uni-kassel.de]. [http.//www.moodle.uni-kassel.de Online], zuletzt abgerufen am 05.01.2022.
  5. Vgl. Lickhardt, Maren; Werber, Niels (2013): Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst.. In: Moodle Universität Kassel.
  6. Vgl. Lickhardt, Maren; Werber, Niels (2013): Klimawandel. Zur Unwiderlegbarkeit der Angst.. In: Moodle Universität Kassel. [http.//www.moodle.uni-kassel.de Online], zuletzt abgerufen am 05.01.2022.
  7. Trojanow, Ilija (2011): EisTau. München: Carl Hanser, S. 114.
  8. Trojanow, Ilija (2011): EisTau. München: Carl Hanser, S. 56.
  9. Trojanow, Ilija (2011): EisTau. München: Carl Hanser, S. 57.
  10. Dürbeck, Gabriele; Nesselhauf, Jonas (2015): Figuren und narrative Instanzen in umweltbezogener Literatur: eine Einführung. In: Goethe Universität Frankfurt. Online, zuletzt abgerufen am 29.12.2021.
  11. Trojanow, Ilija (2011): EisTau. München: Carl Hanser, S. 149.